Grundlagen
Definitionen:
Definition 1:
Eine Wüste ist ein Gebiet in dem die potentielle Verdunstung
grösser ist als der Niederschlag.
Die potentielle Verdunstung in heissen
Kernwüsten liegt bei 2000 bis 3000 mm/a,
Extremwerte können auch höher
liegen (mm Niederschlagshöhe = Liter pro Quadratmeter)
Definition 2: Als Wüste
bezeichnet man ein Gebiet, in dem auf Grund seiner extremen Trockenheit
oder Kälte keine oder nur wenig hochspezialisierte
Vegetation existieren kann.Die Araber
bezeichnen die Wüste auch als Meer ohne Wasser.
Definition 3:
Eine weitere Definition
besagt, dass die Wüste ein Gebiet ist,
dessen Klima durch Niederschläge charakterisiert wird, die nicht jedes
Jahr fallen, aber zu jeder Zeit des Jahres fallen können.
Definition 4:
Wüsten sind in Naturgrossräume,
die durch das Klima (Kälte, Hitze, Trockenheit) spärliche bis keine
Vegetation aufweisen. Es sind Gebiete, denen entweder Wärme fehlt, den
sogenannten Eiswüsten, oder welche, die sich durch Wassermangel
auszeichnen. Der Niederschlag beträgt hier pro Jahr nicht mehr als 250mm.
Obwohl die Temperatur bis zu minus 10 °C absinken kann, bezeichnet man
diese Heiß- bzw. Trockenräume als "Wüsten".
Wüstentypen:
[
Trockenwüsten
Trockenwüsten verhindern pflanzliches Wachstum durch
ihren Mangel an Wasser. Einige Arten von Trockenwüsten sind:
- Eine Sandwüste ist eine Wüste, die aus
Sand besteht. Sie entstehen durch
Erosion von Kieswüsten. Ein wesentliches Merkmal der Sandwüsten sind
die
Dünen. Von allen Wüsten sind die Lebensbedingungen in Sandwüsten am
härtesten. Die größte der Welt ist die
Rub al-Chali.
- Kieswüsten entstehen
durch Erosion von Stein- und Felswüsten (Akkumulation von größeren
Korngrössen durch Ausblasung von feineren Korngrössen) oder durch die
Ablagerung von
Kiesen im Vorfeld von Gletschern. Eine bekannte Kieswüste ist die
Serir.
- Stein- und Salzwüsten (Salztonebenen).
- Eine Halbwüste ist eine
Vegetationszone, die geringfügig feuchter als die "normale" Wüste,
aber immer noch trockener als die
Dornsavanne ist. Sie befindet sich meist am Rand (in der
Übergangszone) einer solchen "Vollwüste".
Viele Trockenwüsten, die Subtropischen Wüsten,
entstehen durch ihre subtropische Breitenlage. Sowohl auf der nördlichen
als auch auf der südlichen Halbkugel werden die Luftmassen vom
Urpassat kommend gezwungen abzusteigen. Dieses bewirkt eine zunehmende
Erwärmung der Luftmassen, wodurch die relative
Luftfeuchtigkeit abnimmt und es zu trockenen, wolkenfreien
Klimaverhältnissen kommt. Beispiele für solche Wüsten sind die grössten
Teile der
Sahara, die
Gobi, und die
Kalahari.
Darüber hinaus gibt es die Küstenwüsten, die
durch Meeresströme entstehen. Das kalte aufsteigende Wasser des Meeres
führt zur Kondensation der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit. Dadurch
wird eine Wolkenbildung und folglich auch Niederschlag verhindert. Die
bekanntesten küstennahen Wüsten sind die Atacama, die
Namib und die Nullarbor-Wüste. Aber auch meeresnahe Teile der Sahara stehen unter
dem Einfluss kühler Meeresströme.
Weitere Trockenwüsten liegen in isolierten Gebirgsbecken
wie dasGrat Basin oder die Schattenwüsten am
Wind abgewandten Abhang (Lee) von Gebirgen wie die
Wüste Juda.
Die
Böden der Trockenwüste zählen zu denArisolen.
Kältewüsten
Kältewüsten sind Wüsten in
polaren Gebieten (Eiswüsten) und im
Hochgebirge, deren extrem niedrige Temperaturen die Ausbreitung von
Vegetation verhindern. Zum Beispiel: Wright Valley in der
Antarktis.
Edaphische Wüsten
Ein Spezialfall stellt die
edaphischen
(bodenbedingten) Wüsten dar. In diesen
werden zugeführte
Niederschläge im stark wasserdurchlässigen
Boden sehr schnell abgeführt. Wasser kann so
nicht oder nur sehr schlecht im Boden gespeichert werden, steht für
pflanzliches Wachstum also nicht zur Verfügung. So bilden die riesigen
Schotterflure im
Isländischen Hochland trotz erheblicher Niederschlags- und
Schmelzwassermengen eine Wüstenlandschaft.
Die grössten Wüsten
der Erde
- 8.700.000
km² -
Sahara (Afrika)
- 1.560.000
km² -
Australische Wüsten (Australien)
- 1.300.000
km² -
Arabische Wüsten (Asien)
- 1.040.000
km² -
Gobi (Asien)
- 715.000
km² -
Kalahari (Afrika)
- 330.000
km² -
Takla Makan (Asien)
- 312.000
km² -
Sonora (Nordamerika)
- 273.000
km² -
Karakum (Asien)
- 273.000
km² -
Tharr und
Cholistan (Asien)
Tägliche Temperaturschwankung in Wüsten
In einer Sandwüste findet man wenig Wasser - weder in
der Luft noch im Boden. Wasser kann etwa sechs mal soviel
Energie speichern wie Sand. Dies fehlt in Wüsten, es kann folglich
keine größere Energiemenge gespeichert werden. Außerdem isoliert der Boden
in der Wüste sehr gut. Sand besteht in der Hauptsache aus
Quarz, einem schlechten
Wärmeleiter. Die einzelnen Sandkörner sind überwiegend locker
geschichtet, in den Zwickeln befindet sich Luft, die ebenfalls gut
isoliert. Das hat zur Folge dass der Boden die Hitze des Tages nicht sehr
tief in sich aufnehmen kann und nur oberflächlich erhitzt. Wärme kann
nicht in großer Menge gespeichert werden.
Hinzu kommt die geringe Wolkenbildung.
Wolken wirken als Isolierungsschicht sowohl vom
Weltall zur
Erde als auch umgekehrt. Durch das Fehlen dieser Isolierschicht dringt
tagsüber Wärmestrahlung ungedämpft zu Boden und erhitzt diesen sehr stark.
Nachts hingegen strahlt die wenige gespeicherte Wärme ungehindert ins
Weltall ab.
Diese Effekte machen übrigens auch den Unterschied
zwischen maritimen
Seeklima und dem
Kontinentalklima aus. Am
Meer oder in der Nähe von
Ozeanen ist das
Klima sehr viel ausgeglichener als im Inneren der
Kontinente. Man denke nur an den klimatischen Unterschied etwa
zwischen
Moskau - heiße Sommer und bitterkalte Winter - und
Kopenhagen, welches etwa am selben geographischen Breitengrad liegt.
Wüsten-Glossar
-
Arroyo (Südamerika und
US-Westen). Identisch mit > Wadi.
-
Barchan ist eine bewegliche
Sicheldüne
-
Chott (Schott)(arab.)
Weitgespannte Senken mit Salzwüsten; auch Salzee, Salzpfanne, Salzsumpf
-
Churd (a) (arab.) Grosse
Wanderdüne
-
Djebel (Dschebel) (arab. =
Berg)
-
Draa (arab. = Arm )
Langgestrecktes Dünengebiet
-
Enneri (arab.) Trockenfluss,
trockenes Bachbett
-
Erg (arab. = Ader) Riesige
Dünengebiete; aber auch allgem. für Staubwüste
-
Fata Morgana (arab.
Bacher-el-Alfrid = Wasser des Satans). Luftspiegelungen als Folge von
Reflektionen von Lichtstrahlen an der Grenzfläche zwischen Luftschichten
von unterschiedlicher Temperatur und unterschiedlicher optischer Dichte.
-
Hammada (arab.)
Stein-Geröllwüste
-
Harra (arab.) Lava-Wüste
-
Kavir (persisch); identisch mit
> Chott
-
Sahara (arab. = von gelber
Farbe ; syn. für Wüste)
-
Sebhka (Sebkra) (arab.)
Salztonpfannen, in welchen Salz und Gips an der Oberfläche über
Tonablagerungen kristallisieren.
-
Seif(s) (arabisch = Schwert)
sind Längsdünen, welche besonders schmal und scharfgratig sind.
-
Oase (arab. - berberisch uau).
Stellen an denen Grundwasser zutage tritt
-
Reg (arab.) Kies-Kieselwüste
-
Wadi (arabisch Oued = syn. für
Trockenbett, Rinne).
aus Wikipedia und anderen Quellen;
Bearbeitung: desert-info.ch/wb
seit 5.9.05 |